Hans Feigenwinter, Pianist, Bänz Oester, Bassist, Norbert Pfammatter, Schlagzeuger

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NZZ

Manfred Papst, 8. März 2020


Thierry Lang & Heiri Känzig: Celebratlon. Universal.
★★★★☆ 

Feigenwinter/Oester/Pfammatter: The Edge. TCB.
★★★★★

Es ist unheimlich, wie die Zeit entflieht. Gerade noch waren Thierry Lang und Hans Feigenwinter zwei aufstrebende Schweizer Jazzpianisten, und schon zählen sie fast zum Rat der Alten. Thierry Lang, 63, der versonnene Melodiker aus Romont (FR), feiert 25 Jahre Zusammenarbeit mit dem kongenialen Bassisten Heiri Känzig; auf «Celebration» beweisen die beiden, dass sie im Kammerjazz zur europäischen Elite zählen und auch begnadete Komponisten sind. Bis auf die Standards «Emily» und «The Nearness of You» haben sie alle Stücke ihres neuen DuoAlbums selbst geschrieben. Was ihnen an Temperament fehlen mag, machen sie durch Aufmerksamkeit und die Nuanciertheit des Dialogs wett. Lebhafter geht es auf der jüngsten Einspielung des Baslers Hans Feigenwinter, 55, zu. Im Trio mit Bänz Oester am Bass und Norbert Pfammatter am Schlagzeug legt er nach «Great American Songs» (1999) und «Because You Knew» (2002) ein drittes vorzügliches Album vor. Dabei setzt er ganz auf Fremdkompositionen, die bis auf Ray Nobles «Cherokee» nicht zu den allerbekanntesten gehören. Charlie Parkers raffiniertes

«Perhaps», Billy Strayhorns «The Eighth Veil» und «Lawns» von Carla Bley erklingen in überzeugenden Interpretationen. Wie bei Lang und Känzig geht es ums Einanderzuhören ebenso wie ums Spielen. (pap.)